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Zwischen Nase und Natur – Warum ich ätherische Öle in der NATURKOSMETIK NICHT VERWENDE

Letztens wäre ich vor Schreck beinahe vom Bürostuhl gefallen.

Ruft mich jemand an und sagt mir, dass die von mir hergestellte

Naturkosmetik so natürlich riecht. Irgendwie nach den Pflanzen, die drin sind

und ob man da noch was machen kann. Es würde sie sonst so an

Küchendüfte erinnern.


HUCH!


Und: „Wer möchte schon nach Küche riechen?“


Ich sage dir - ich musste tief atmen. Ganz, ganz tief.

Also: Wenn du mir sagst, dass ich nach Küche rieche, denke ich zuerst an

frittierten Fisch. Willst du nach frittiertem Fisch riechen? NEIN?


Ich auch nicht.

Doch die Zutaten, die ich in meiner Kosmetik verarbeite sind KRÄUTER und FRÜCHTE

Natürliche Kräuter. Wir reden also davon, dass jemand der sich

Pflegeprodukte nach meinen Rezepten anrührt, nach Natur riecht. Nach

Rosmarin zum Beispiel, oder Thymian. Nach Zitrone oder Himbeere. Alles

einfach geniale, natürliche (sorry, ich weiss, dass ich mich wiederhole, aber

ich sags einfach nochmal) Zutaten.


  • Ocean Breeze ist KEIN Kraut, das irgendwo wächst, sondern ein künstlicher Duft.


  • Tutti-Frutti ist KEIN Obst, das du essen kannst, sondern chemisches Gedöns, also künstlich.


  • Und auch die Lavender Fields, die dir vielleicht im Regal der Raumdüfte begegnen, haben in ca. 99,9% der Fälle (grobe Schätzung) null Komma NICHTS mit echten Lavendelfeldern zu tun.

Naturkosmetik ohne ätherische Öle

Wir haben uns daran gewöhnt, dass unsere Welt parfümiert ist.

In der Hotellobby empfängt uns der extra komponierte Signature-Duft, im Supermarkt wird unser Einkauf mit künstlicher Vanille vernebelt und sogar die Kinder bekommen Duft-Sticker in ihre Sammelalben geklebt. Das ist kein Witz. Das ist die Realität.


Diese künstlichen Duftstoffe sind der absolute Overload für unser

Nervensystem. Riechen ist einer der empfindlichsten Sinne und jeder Duft

steigt sofort in unser Gehirn. Dort löst er Gefühle aus, wirkt auf unser

Immunsystem und hat so Einfluss auf unser ganzes System.


Wir befeuern das ununterbrochen, ohne nachzudenken. Und dann wundern

wir uns, wenn etwas nach natürlichen Zutaten riecht.


Wow, die Deocreme riecht nach Salbei. (=natürlicher Duft!!!)

Hey, dieses Schlaf-gut-Öl duftet nach Lavendel. (=natürlicher Duft!!!)


Das geht so weit, dass ein ehrlich duftender Lavendel dich plötzlich an Reinigungsmittel erinnert – und nicht an den Garten deiner Oma.


Ätherische Öle in der Naturkosmetik – Kraft oder Konsum?

Jetzt sagst du vielleicht: „Aber ich liebe meine ätherischen Öle in der Naturkosmetik! Die machen so gute Laune, entspannen mich und duften herrlich!“ Und weißt du was? Ich verstehe dich. Voll und ganz.


Einmal tief an der Flasche mit Rosmarinöl geschnuppert – und schon macht’s bing im Hirn. Du fühlst dich wacher, schlechte Laune verzieht sich, der Tag scheint heller. Düfte wirken. Sofort und intensiv.


Doch der Preis ist hoch.


Und ich meine nicht nur den Preis auf dem Etikett. Sondern den, den die Pflanze zahlt.


Für 15 ml Rosmarinöl braucht man 5-15kg Rosmarin. Das ist eine ganze Badewanne voll Kräuter – für eine einzige kleine Flasche.


Und bei der Zitronenmelisse wird’s absurd: Bis zu 1.000kg für ein einziges Fläschchen von 15ml.

Das ist keine Aromatherapie. Das ist Ressourcenverschwendung. Und ja – ich finde, das darf man so sagen.


Zitrone, Rosmarin und Co: Ganz. Nicht in Teilen.

Was ich nämlich viel lieber nutze als die Essenz: die ganze Pflanze.


Mein Zitronen-Rosmarin-Bodyöl kommt ohne einen einzigen Tropfen ätherisches Öl aus der Flasche aus. Warum? Weil ich eine echte Zitrone nehme. Und frischen Rosmarin. Das riecht nicht nur großartig, es bringt auch all die anderen sekundären Pflanzenstoffe mit, die du im Fläschchen nicht findest.


Die Natur ist nämlich ein kleines Genie. Sie packt nicht nur Duft in eine Pflanze, sondern gleich ein ganzes Team aus Wirkstoffen, die sich gegenseitig ergänzen. Isoliert man einen heraus, fehlt dem Rest das Orchester. Ich will aber die ganze Symphonie – nicht nur das Solo.


Naturkosmetik riecht natürlich. Überraschung!

Ich weiß, dass es eine Umstellung sein kann, wenn man von „Tropical Rainstorm“ auf „Thymian-Himbeer-Traum“ umsteigt. Doch glaube mir: Es lohnt sich.


Viele meiner Kursteilnehmerinnen berichten, dass sich ihre Nase plötzlich ganz neu sensibilisiert. Dass sie Düfte wieder wahrnehmen, die sie gar nicht mehr kannten. Und dass sie den intensiven Parfümduft im Drogeriemarkt kaum noch ertragen.

Deine Hautpflege darf duften. Natürlich. Aber sie muss nicht nach Werbung riechen.


Und was mache ich jetzt mit meinen ganzen Fläschchen?

Wegschütten? Nein! Das solltest du auf keinen Fall tun, denn das ist überhaupt nicht nachhaltig. Du kannst sie aufbrauchen und in Zukunft keine Großbestellungen mehr tätigen.

Verzicht auf ätherische Öle in der Naturkosmetik

Kurzer Real-Talk: Ich kenne das Dilemma mit den ätherischen Ölen.

Um ehrlich zu sein, ist es mir ganz genauso gegangen. Zu Beginn meiner Naturkosmetik-Karriere war ich so begeistert von den Düften (sie sind ja auch toll), dass ich viel zu viel eingekauft und eine Menge Geld investiert habe.


Sehr bald habe ich dann aber beim Rühren gemerkt, wieviel besser meine Hautpflege ohne den Duft aus der Flasche ist. Da stand ich nun mit meiner Kiste. Zum Wegschütten sind sie tatsächlich viel zu schade. Doch es gibt eine bessere Idee: du kannst sie in Seife und Putzmitteln verarbeitet.


Ich wollte keine ätherischen Öle mehr in meiner Hautpflege, doch in Seifen bleiben sie nur kurz auf der Haut und werden dann wieder abgewaschen. Dennoch verströmen sie ihren guten Duft. So konnte ich meinen Öl-Vorrat sinnvoll verbrauchen und es mit meinem grünen Gewissen vereinbaren.

Ich bin nicht gegen ätherische Öle. Ich bin für Bewusstsein.

Es ist nicht mein Ziel, dir etwas madig zu machen, was du liebst. Du darfst deine Öle weiter verwenden – wenn du das möchtest. Nur vielleicht mit einem neuen Blick.


Denn ätherische Öle sind kostbar. Und kostbare Dinge sollten wir mit Bedacht nutzen. Nicht aus Reflex. Nicht, weil Instagram es sagt. Und schon gar nicht, weil die Werbung uns einflüstert, dass wir ohne „Happy Mood Roller“ den Tag nicht überleben.


In meinen Kursen lernst du, wie du herrlich duftende, wirkungsvolle Naturkosmetik herstellen kannst – ganz ohne ätherisches Öl aus dem Fläschchen. Weil es nicht nötig ist. Weil die Pflanze reicht. Und weil es so viel mehr Spaß macht, echten Lavendel zu schnuppern als „Lavender Fields“ aus dem Regal.


Fazit:

Ich bin nicht GEGEN ätherische Öle.

Ich bin FÜR die ganze Pflanze.

FÜR bewusstes Rühren.

FÜR natürlichen Duft.


Neugierig geworden?

Wenn du mehr darüber erfahren willst, wie du Naturkosmetik ohne ätherische Öle herstellst, dann trag dich in meinen Newsletter ein. (Klick)

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Alles Liebe

deine Katharina 🌿

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