Schon wirklich lange wasche ich meine Haare mit Roggenmehl. Wie das genau geht erzähle ich dir in diesem Artikel. Ich und meine Haare lieben es. Nur unterwegs ist es nicht besonders praktisch und ich habe auch in meiner normalen Pflegeroutine gerne etwas Abwechslung. Dafür habe ich mein rezepte für Shampoobars zum selber machen. Die sind schnell hergestellt und werden auch von meinem Mann und den Kindern gerne verwendet.

Warum Shampoobars selber machen?
Selbstgemachte Shampoobars sind nicht nur nachhaltig und kostengünstig, sondern auch individuell an deine Haarbedürfnisse anpassbar. Du kannst sie überallhin mitnehmen, und sie sind eine plastikfreie Alternative zu herkömmlichen Shampoos. Anders als Haarseifen benötigen Shampoobars keine saure Rinse, was die Anwendung denkbar einfach macht.
Vorteile eines Shampoobars
Nachhaltig: Kein Plastikmüll und biologisch abbaubare Inhaltsstoffe.
Kosteneffizient: Günstig herzustellen mit Zutaten, die oft bereits im Haushalt vorhanden sind.
Individuell: Perfekt auf deine Haare abgestimmte Inhaltsstoffe.
Reisefreundlich: Kein Risiko des Auslaufens.
Zutaten und ihre Funktionen
25 g SCI (Sodium Cocoyl Isetionate)
25g SCS (Sodium Coco-Sulfate): Milde Tenside auf Kokosbasis, die sanft zu Haar und Kopfhaut sind und für einen stabilen Schaum sorgen.
10 g Stärke (z. B. Maizena): Verleiht dem Bar Festigkeit und wirkt wie ein Emulgator, der Fett und Wasser verbindet. Zusätzlich verstärkt es die Reinigungskraft.
30 g Buchweizenmehl: pflegt das Haar.
15 g Kakaobutter: Bringt Festigkeit in den Bar und pflegt das Haar.
10 g Öl: Nährt und pflegt die Haare. Geeignet sind z. B. Sonnenblumenöl, Jojobaöl oder Rizinusöl.
2TL fein gemahlene Kräuter wie Brennnesseln (stärkend), Kamille (für trockene Haare) oder Rosmarin (belebt) - weitere Tipps findest du weiter unten
Anleitung: Shampoobar selber machen
Vorbereitung: Stelle alle Zutaten bereit und trage bei der Verarbeitung von SCI und SCS einen Mundschutz, da es staubt.
Pulvermischung: Mische 25 g SCI und 25g SCS mit 10 g Stärke und 30 g Buchweizenmehl sowie 2 TL fein gemahlener Kräuter deiner Wahl in einer Schüssel. Füge 10 g Öl deiner Wahl hinzu.
Fettmischung: Schmelze 15 g Kakaobutter
Vermengen: Gieße die geschmolzene Kakaobutter in die Pulver-Öl-Mischung und rühre alles gut durch, bis eine homogene Masse entsteht.
Formen: Fülle die Masse in Silikonformen oder forme sie mit den Händen zu Kugeln.
Aushärten: Lasse die Shampoobars über Nacht trocknen, bevor du sie benutzt.
Variation
Rühre dir deinen individuellen Shampoobar mit deinen Lieblingskräutern.
Gut für die Haare sind zum Beispiel
Brennnesseln (kräftigt),
Rosmarin (belebt),
Kamille - gut bei trockenem, glanzlosem, sprödem Haar
Hopfen - wirkt stärkend und festigend auf das Haar
Lavendel - beruhigt die Kopfhaut, gut gegen Schuppen, regt den Haarwuchs an
Salbei - gut bei leicht fettigem Haar, beruhigt die Kopfhaut
Minze - für sehr fettige Haare
Anwendung eines Shampoobars
Benutzung: Den Shampoobar in den Händen etwas anfeuchten, dann direkt über die nassen Haare streichen, bis ausreichend Schaum entsteht. Anschließend wie gewohnt waschen.
Aufbewahrung: Trocken lagern, damit der Bar länger hält.
Shampoobar vs. Haarseife: Der Unterschied
In meinen Kursen kommt sehr häufig die Frage nach dem Unterschied zwischen Shampoobar und Haarseife. Beide Produkte sind grundverschieden.
Haarseife ist eine Seife - sie wird also gesiedet und nicht gerührt.
Haarseife ist also eine Seife, die bei der Herstellung und in der Auswahl der Rohstoffe an die Bedürfnisse der Haare angepasst wird. Shampoobars sind im Grunde wie das bekannte Flüssigshampoo, nur eben in fest. Plus: Beim selber rühren weißt du genau, was drin ist.
Seife ist immer sehr stark basisch und braucht daher nach der Anwendung in den Haaren eine saure Rinse mit Essig oder Zitrone.
Bei einem Shampoobar braucht es meist keine Zeit zur Umgewöhnung der Haare und Kopfhaut, während eine Haarseife anfangs auch nicht so gut funktionieren kann.
Shampoobar | Haarseife |
Enthält milde Tenside | Wird durch Verseifung hergestellt |
Benötigt keine saure Rinse | Benötigt eine saure Rinse nach der Anwendung |
Neutraler pH-Wert | Stark basisch |
Keine Umstellungsphase | Haare müssen sich oft umgewöhnen |
Neugierig geworden? Probier es aus und teile deine Erfahrungen!
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Alles Liebe,
Katharina
PS: Noch ein Tipp zu meinen Bezugsquellen: Alles, was ich nicht im Drogeriemarkt oder im Supermarkt bekommen kann, kaufe ich gerne bei Dragonspice oder in der Kosmetikmacherei in Wien.
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